Klauenpflege

Klauenpflege gehört zur wichtigsten Pflege der Kuh. Ist die Klaue nicht gesund, bekommt die Kuh Probleme beim laufen, es treten Schmerzen auf und die Kuh geht nicht mehr zum Futter. Dadurch können viele Folgekrankheiten entstehen.

Aus diesem Grund ist die regelmäßige Klauenpflege so wichtig und sollte mindestens zwei bis drei mal im Jahr durchgeführt werden. Genießen die Kühe im Sommer Weidehaltung, ist es sinnvoll, die Klauen vor dem Austrieb und nach dem Aufstallen zu pflegen. Ansonsten kann die Pflege auch nach dem Lebenszyklus der Kuh erfolgen. Sinnvoll wäre dies vor der Besamung, um die Fruchtbarkeit nicht  durch Lahmheit zu beeinträchtigen und zum Trockenstellen, um die optimale Futteraufnahme bis zur Geburt und beim Laktationseinstieg zu gewährleisten.

 

 

 

 

 

Die 5 Schritte der funktionalen Klauenpflege

 

1. Innenklaue

Die Innenklaue dient als "Maßklaue". Sie ist die tragende Klaue und daher meist sehr beansprucht.

Zuerst kontrolliert man die Länge der Klaue vom Kronsaum bis zur Klauenspitze an der Kante zum Zwischenklauenspalt. Diese sollte etwa 7,5 cm betragen, bei älteren Kühen eher 8 cm.

Dann wird die Tragfläche mit dem Klauenmesser begradigt. Das Gewicht der Kuh sollte am Tragrand und auf der Klauenspitze liegen. Um die Kuh also weiter auf die Zehenspitze zu stellen, sollte nur in den vorderen 2/3 Horn weggenommen werden. Dabei ist es wichtig, dass die Sohlendicke etwa 1 mm pro 100 kg Körpergewicht beträgt. Bei einer Kuh mit einem Gewicht von 650 kg wären das 6,5 mm. Die Sohlendicke kann mit einer Klauenschablone kontrolliert werden. Diese ist 5 mm dick, was das Mindestmaß der Sohle sein sollte. Dies wird an der Klauenspitze gemessen, sofern die Klaue eingekürzt wurde.

 

2. Außenklaue

Anschließend wird die Außenklaue an die Innenklaue angepasst. Dazu wird auch diese auf Länge geschnitten und begradigt. Die Außenklaue dient der Stabilisation, damit die Kuh nicht umfällt.

Mit der Anpassung sollte das Gewicht der Kuh also gleichmäßig auf die Klauen verteilt werden.

 

3. Hohlkehlung

Bei der Hohlkehlung ist darauf zu achten, dass das vordere Drittel ab der Klauenspitze unbearbeitet bleibt, um die weiße Linie unversehrt zu lassen und dadurch das lebende Gewebe unter der Sohle nicht zu verletzen. Die Hohlkehlung dient der Belüftung und selbstständigen Reinigung der Klauen und verhindert Reibungen am Zwischenklauenspalt.

 

4. loses Horn

Als nächstes wird das lose Horn entfernt, um zu verhindern, dass sich Dreck und Keime darunter ansammeln. Dies befindet sich besonders am hinteren Ballen. Durch Infektionen kommt es dabei schnell zu Ballenfäule.

 

5. Defekte

Nach der Klauenpflege geht es hierbei um die Behandlung von möglichen Defekten. Der Teil der Klaue, an welchem sich ein Defekt befindet, sollte ausgeschnitten werden, um ihn zu entlasten. Dabei muss darauf geachtet werden, dass keine Kanten entstehen, in welchen sich Dreck und Keime ansammeln könnten.

Bei größeren Defekten müssen Verbände angelegt oder Klötze zur Entlastung der gesamten Klaue geklebt werden.

Klauenkrankheiten

 

 

 Klauenpflegetag mit Alexander Kösler - milchvieh-beratungsdienst-ostalb

 Bildquelle: www.milchvieh-beratungsdienst-ostalb.de

 

 

 

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