Rapsernte

Erntezeit

In meiner ersten Woche in Brandenburg war ich in der Rapsernte auf dem Überladewagen eingeteilt.

Raps wird je nach Wetterverhältnissen und dementsprechenden Reifegrad Mitte Juli gedroschen - etwa zwei Monate nach der Blütezeit. Die Schoten sind dann bräunlich und die Samen schwarz. Ab einer Kornfeuchte unter 11% kann gedroschen werden.

Raps bildet anders als Gerste oder Weizen mehr Triebe/Verzweigungen pro Pflanze, weshalb sie etwas mehr Raum braucht. 

Da die Pflanze auch höher abgeschnitten wird, bleiben dementsprechend hohe Stoppeln zurück und weniger Stroh. Das kann dann schneller zersetzt und im Boden zu Humus abgebaut werden.

 

Allroundtalent Raps

Raps gehört zu den Kohlgewächsen und wird vorrangig zu Öl verarbeitet. Sowohl zum kochen, als auch beispielsweise in Margarine findet man oft Rapsöl.

Außerdem kann es zu biologischen Schmierstoffen, Biodiesel oder Hydrauliköl verarbeitet werden. Nebenprodukte der Ölgewinnung sind zudem Rapskuchen und Rapsschrot,welche in der Milchviehfütterung verwendet werden können.

Raps ist also insgesamt eine sehr großflächig nutzbare Pflanze.

Zudem wirft der Rapsertrag in den letzten Jahren immer mehr Gewinn ab, wodurch er in der Aussaat im Herbst 2022 über 1,2 Millionen Hektar Ackerland in ganz Deutschland einnimmt.

 

Standort

Die besten Vorraussetzungen für den Rapsanbau sind mittelschwere, gut durchwurzelbare Lehmböden mit guter Humus- und Nährstoffversorgung und gutem Wasserhaushalt. Auf Sandböden mit grundsätzlich schlechter Wasserhaltefähigkeit oder schwereren Böden ist der Anbau bei gutem Nährstoffhaushalt und optimaler Humusschicht trotzdem möglich.

 

Fruchtfolge

Raps braucht eine sehr reiche Stickstoffversorgung und eine gute Bodenstruktur. Die Vorfrucht sollte relativ früh geerntet werden, da der Raps Ende August ausgesät wird. Geeignet sind sowohl Kleegras, als auch Körnerleguminosen. Bei Getreide muss auf die Stickstoffausbeutung geachtet werden. Um auch die ausreichende Unkrautregulierung gewährleisten zu können, eignetsich dabei am ehesten Gerste, da dieses Getreide relativ früh geerntet wird.

Nicht geeignet sind andere Kreuzblüter, wie z.B. Senf oder Ölrettich, da sie der Rapspflanze zu ähnlich sind und dadurch spezifische Krankheiten, sowie Kohlhernie fördern.

Für die Folgefrucht bietet der Raps optimale Bedingungen. Er lockert den Boden durch tiefe Wurzeln, schafft so eine gute Bodenstruktur, hat zudem ein hohes Stickstoffaufnahmevermögen und fördert den Humusaufbau durch leichte, gut zersetzbare Ernterückstände.

 

 

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