Jung & Landwirtin - Maja Mogwitz

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Heute möchte ich gerne mit Maja starten, die sich als erste meinen Fragen gestellt hat.

 

Maja hat sich die Zeit genommen, mir einige Fragen zum Thema Zukunft und Karriere in der Landwirtschaft zu beantworten. Ich hoffe, euch damit ein paar Denkanstöße vermitteln zu können. Los geht's mit ein bisschen Grundwissen.

Maja kommt von einem Familienbetrieb in einem kleinen Dorf bei Hannover und hat Landwirtschaft in Göttingen studiert. Eine Zeit lang hat sie für das Forum moderne Landwirtschaft gearbeitet. Auf sie aufmerksam geworden bin ich selbst 2019 durch ihre Agrarweltreise. Maja hat einen sehr mutigen Schritt gewagt und ist auf der ganzen Welt herumgereist, um verschiedene Formen der Landwirtschaft kennenzulernen. Dazu hat sie einen Podcast eröffnet: "Jung und Landwirtin". Nach der Weltreise berichtet sie dort sowohl über Generationsgeschichten, social media, als auch alternative Landwirtschaft und andere Themen. Sehr empfehlenswert und super interessant für jeden, der sich für die Lebensmittelproduktion interessiert! 

Inzwischen leitet Maja außerdem eine Social Media-Agentur, welche den Online-Auftritt landwirtschaftlicher Unternehmen gestaltet und so den Dialog zwischen Landwirtschaft und Verbraucher unterstützt

 

 

• Wie bist du zur Landwirtschaft gekommen und was hat dich daran so fasziniert, dass du darin deinen Traumberuf gesehen hast?  

 

"Ich bin auf einem landwirtschaftlichen Betrieb groß geworden, ich bin sehr traditionsbewusst, ich bin ein Familienmensch. Und ich wollte, dass es weiter geht." 

Auch durch den Willen, einen "Beruf mit Sinn" - wie sie sehr schön gesagt hat - ausüben zu wollen, da die Nahrungsmittelproduktion eine essentielle Bedeutung für die Gesellschaft hat, ist sie Landwirtin geworden. Sie liebt die Arbeit mit der Natur und mit Menschen. In Göttingen hat Maja Landwirtschaft studiert und danach unter anderem für das Forum moderne Landwirtschaft gearbeitet. Nach ihrer Agrarweltreise 2019 hat sie eine Social Media-Agentur für die Agrarbranche gegründet und führt zudem den Podcast "Jung und Landwirtin" 

 

 

 Ich habe Maja außerdem gefragt, was sie in der landwirtschaftlichen Zukunft ändern wollen würde:

 

Von Landwirten selbst erhofft sie sich mehr Selbstbewusstsein, "was nicht heißt, dass wir ignorant werden sollen"! Zudem sollte man sich überlegen, wo überhaupt Raum für Veränderung im eigenen System zu finden ist und was sich evtl auch schon in der Vergangenheit bewiesen hat. So kann man klein anfangen, etwas neues zu wagen und diese kleinen Schritte erst einmal für sich selbst überprüfen. So entstehen vielleicht auch langfristige Alternativen.

Vom Verbraucher wünscht Maja sich Einsicht und den Willen zur fairen Bezahlung. Das Verkaufsverhalten der Gesellschaft muss sich wieder zum moralischen Einkaufen verändern, der Dialog mit der Landwirtschaft selbst sollte aber niemandem aufgezwungen werden. "Ich interessiere mich vielleicht auch nicht für deren Beruf, deswegen geht es mir eigentlich nur um das Einkaufsverhalten".

 

 

 Worin siehst du deine persönliche Zukunft? Hast du Ängste oder Kritik?

 

"Angst, finde ich, ist immer ein sehr großes Wort. Ich hab auf jeden Fall Respekt vor der Herausforderung, allen Ansprüchen gerecht zu werden". Damit sind wowohl ihre eigenen Ansprüche an sich selbst, als auch die der Gesellschaft und Politik gemeint. 

 

 

 Was wünschst du dir von anderen Landwirten? 

 

"Dass wir wieder mehr zusammenhalten." 

Trotz der Diversität innerhalb der Branche sollte man sich gegenseitig unterstützen und die unterschiedlichen Bedingungen und Herausforderungen der modernen, sich immer weiter entwickelnden Landwirtschaft in den verschiedenen Bereichen fördern. Andere Wege und Alternativen sollten zumindest akzeptiert werden!

 

 

 Bezüglich deiner Arbeit: Du hast eine Agentur gegründet, die den Online-Auftritt für landwirtschaftliche Unternehmen/Betriebe übernimmt. Wie viel muss sich deiner Meinung nach in den Köpfen der Landwirte ändern, um eine sachliche, gesunde Ebene zum Verbraucher zu finden und von selbst den Schritt zum Dialog zu wagen?

 

"Mit dem Generationswandel kommt auch der Wille nach Transparenz und Nahbarkeit und eben wieder den Bezug zur Landwirtschaft zu erwecken [...] Ich würde jetzt alles ab Ü50 nicht mehr davon überzeugen wollen, dass sie jetzt mit der Kamera durch den Stall laufen müssen... Also bei meinem Vater werde ich das auch nicht mehr probieren."

Laut Maja ist es also sowieso schon ein grundsätzliches Bedürfnis vieler Junglandwirte, den Dialog zum Verbraucher zu suchen. Man sollte sich dabei aber zuerst vor allem auf wichtige Punkte im eigenen Betrieb konzentrieren und den Austausch mit dem Verbraucher gemeinsam auch zulassen!

 

 

 

Zum Abschluss hab ich noch ein sehr schönes Zitat von Maja aus der Agrarchallenge 'schönste Aufgabe' 2018:

 

 "Ich denke, die schönste Aufgabe steht mir noch bevor. Irgendwann möchte ich selber mal einen Betrieb leiten. Heutzutage ernährt ein Landwirt 135 Menschen - und das ist für mich die schönste und verantwortungsvollste Aufgabe" 

 

 

Ich nehme persönlich daraus mit, dass unsere Generation Landwirtschaft noch sehr viel zu tun hat, aber auch sehr viel schaffen kann! In der Zukunft steckt definitiv Potential und auch, wenn sich vieles verändert, können wir diese Schritte mitgehen und gemeinsam etwas bewirken. 

 

 

Kommentar schreiben

Kommentare: 0